Donnerstag, 27. September 2007

angemessenheit - form follows function

welche form ist angemessen. angemessen an den umstand im loslassen, auswerfen erst die substanz des ausgeworfenen zu erkennen?
wie lässt sich form follows function umsetzen, wenn die funktion noch flirrt?
ich würde meinen form y := form(function x) ist surjektiv (wenn ich das jetzt nicht vertausche, verstehen kann ich es zu dieser uhrzeit nicht mehr). gemeint ist: es gibt wohl zu jeder funktion eine form, es kann aber eine form zu mehr als einer funktion passen.
wenn ich mich also von der form führen lasse, dann ist die funktion noch durch etwas anderes bestimmt, und dieses andere ist, wenn ich mich, also mein bewusstsein, nur auf die form stürze, auf einer anderen ebene. entweder in mir/aus mir heraus oder auch als resultat unmittelbarer äußerer einflüsse.
woher kommt aber der wunsch mit der form zu beginnen? aus mangel an notwendigkeit einer funktion? das drama des wohlstandseinerleis? oder scham tatsächliche notwendigkeiten bewusst zu thematisieren? oder eine kombination; marginalisierung tatsächlicher notwendigkeiten zu nicht zu verhindernden, wenngleich beschämend nichtigen begleiterscheinungen dessen, das ich dem 'wahren' einfach aus dem weg gehe?

der unsägliche wunsch jede veränderung auch selbst bewusst herbei zu führen.
(und wenn es nur die wende zum affektiven ist - hier stets klare grenzen setzen und auch verschieben können).

bruchstück 3

an diesem tag kommt er zum früheren zug. er ist vermeintlich spät dran, beeilt sich. der frühere zug - die letzten beiden tage war sie im späteren gewesen. er war früher gekommen damit er sie nicht sieht - damit sie ihn nicht sieht. er sieht sich um - sie sietzt auf der bank, telefoniert, sieht ihn.
er nicht, sie "guten morgen", er verschluckt eine antwort, aus gewohnheit telefonate nicht zu unterbrechen. er wartet außerhalb ihres sichtfelds. der zug hat verspätung. sie steht auf, stellt sich schräg vor ihn. er blickt angestrengt unangestrengt aussehend nach vorne, weg von ihr in richtung des herannahenden zuges. nimmt den weiter entfernten eingang, setzt sich an ende, die hinterste bank, sicht ins wageninnere, sie kommt von der anderen seite, nimmt platz, der halbe wagon zwischen ihnen. sie könnten sich sehen, wäre da nicht die halbe begrenzungswand am eingang. er nimmt ein buch aus seiner tasche.

Mittwoch, 26. September 2007

bruchstück 2

er kommt zur station, sie wartet auf der bank. zu weit um sich durch ein nicken erkennbar zu machen. hat sie ihn gesehen? er wartet. spürt sie? wenige meter entfernt. sie geht zum ende des bahnsteigs, an ihm vorbei. "guten morgen" - das war sie, mit leicht angerauhter stimme. im gehen, lächelnd. grinsend? "morgen" erwidert er. übertrieben lächelnd. sie warten nebeneinander. der zug fährt ein, sie nehmen den gleichen eingang. sie geht voran, nach rechts - er in die andere richtung.
sie steigen aus. er sieht sie vor sich - verliert tempo. in der ubahn ist sie dann verschwunden.

bruchstück 1

ein blick am beginn der fahrt. man nimmt getrennt voneinander platz. nicht allzu weit, wie um zu beweisen, dass das keine rolle spiele. beim aussteigen verschiedene ausgänge genommen - in der ubahn trotzdem plötzlich nebeneinander, sicht auf das spiegelnde fenster. heimliches hinüberlinsen. ihr fuß stößt an seinen, "entschuldigung" - die antwort mehr gedacht als gesagt. dann muss er aussteigen - an ihr vorbei - sie lächelt, grinst, er auch.

Sonntag, 23. September 2007

schreiben

schreiben ist die suche nach einem ausweg aus der willkür der wirklichkeit

Samstag, 24. März 2007

zynismus

ich bin nicht zynisch.

Freitag, 23. März 2007

etwas zeit

schreiben weil gerade etwas zeit ist. nicht sehr viel, dann ist sie ja schon wieder vorbei.
schreiben weil doch gerade schreiben der ausweg aus der zeitfalle ist. die wörter stehen hintereinander obwohl sie doch nacheinander sind. oder waren. gedacht. oder werden. gesprochen. und sätze stehen hintereinander - sätze zwischen denen der schreiber hunderte von gedanken hatte, haben konnte, sätze die eine neue existenz erfahren, neu umweltet, verkürzt umschnitten.
schreiben siebt die gedanken und was durchkommt ist vielleicht verschoben, verbogen, zerstückelt. und oftmals hilft es nicht das zitronenhirn auf das feinmaschige netz zu pressen, weil es sich dann sperrt, das hirn, oder verschließt, das netz.
und wenn man sie in alkohol tunkt, die zitrone, dann schwappt es häufig über oder der punsch verdunstet ohne durchs netz zu fließen.
so ist das, vielleicht. aber immer ist es so, dass da etwas anderes dann steht, als man gedacht hatte. die erfahrung mag eine ahnung geben aber der schreibende wird kaum erkennen, was da noch eigentlich steht von ihm und was da stehend wurde, durch ihn.

Freitag, 16. März 2007

panik

ständige panik
anmaßende begrifflichkeit
verdinglichung
sprache der verdinglichung

woher rührt
was rührt
wer rührt mich

sehnsucht nach erklärung,
~smodellen
bruch der sprachlinearität
durch syntaktische
überreizung
semantische
verfremdung
desgleichen selbst auch.

beispielssüchtler
verfassungsfreak,
befindlichkeitenreiter
assoziativer namensvetterschimmel
vornamenhalber.

selbst selbst selbst rutscher
des lb LB lebe
lebensuntauglichkeit noch nicht diagnostiziert.
offiziell.
offiziell auch nur ein mensch
mit was -
fehlern
sehnsucht nach individualität
sehnsucht sucht sucht
auch schon da vor jahren, gefühlten.
assoziativer auflösungsbedürftiker.
tik tickel di_tick.

kalte schauer ergreifend.
umher herumkehr.
selbst selbst selbstbeschränker. selbstbedenker
liederschreiber ungesungener.

kritikprävention

besonderer scharfsinn der aus der vorweggenommenen kritik resultiert; das unausgesprochene repliziert, unter umständen, und dem scharfsinn zuträglich, wird zuvor noch reflektiert.
wenn dann tatsächlich ein satz dieses spiegelkabinett verlässt, ist er bis zur unkenntlichkeit geschliffen.
scharfsinn resultiert aus feigheit, letztlich aus angst.
oder auch nicht?
scharfsinn nicht nur als befreiungsschlag sondern als aktives in die welt treten?
wie viele spiegel braucht die eingestandene behauptung?
wie häufig werden worte gewendet die nichts vorwegnehmen?

Samstag, 17. Februar 2007

erwartungen

ist es feige, die eigenen erwartungen auf das unvermeidliche zu reduzieren?
die beschäftigung mit den eigenen erwartungen die sich flüchtet in die beschäftigung mit der erwartungshaltung wird zum teufelskreis. wenn sie gekoppelt wird auch noch, an irgendeine tätigkeit wie das schreiben, so setzt sie sich vor jeden satz, an jeden gedanken und dreht und schleift ihn bis er austauschbar geworden ist und nicht mehr die anstrengung wert, geschrieben zu werden. was bleibt ist das salz der unzufriedenheit über das nichts tun, die essenz die immer unfassbarer wird, weil jede annäherung verworfen wurde, stigmatisiert; der kern des eigentlich gesagt werden wollenden der jetzt seiner sprache beraubt ist, zwischen magengrube und schläfen herumpolternd einen ausweg sucht. ich will ihn ausspucken aber der mund ist trocken geworden, so dass er hängen bleibt irgendwo in der backenhöhle und im zähneknirschen des schlafs zermahlen wird, bis ein harter staub bleibt, der sich auf alles legt, langsam herabsinkt, mich nach luft schnappen, nach dem wasserglas greifen lässt.
ich hasse metatexte. ich möchte einfach sagen ich hasse metatexte. eine recht schöne gute nacht wünsche ich mir und allen anderen.

Montag, 5. Februar 2007

improvisation im möglichen

woher bezieht der schreibende seine legitimation, der vorstellung folgend - wenn das eine vorstellung sein kann - dass alles bereits gedacht wurde.
wenn sich aus dem augenblick das mögliche ausbreitet, welchen grund sollte es geben, dass das mögliche das vorstellbare nicht ausschöpfen könnte?
in der improvisation gilt es eine routine zu etablieren, bevor diese aus dem lot gebracht werden kann um dann zu beobachten, vielleicht mehr noch zu erleben, was passiert. die routine ist der sichere, bekannte boden der dem geschehen halt gibt; egal wie verschoben oder verzerrt die routine selbst bereits ist, es ist wichtig, dass regeln erkennbar sind. die spannung ergibt sich stets aus dem kontrast - die routine erzeugt eine stringenz bis ein unmittelbarer bruch diese als scheinbar entlarvt. während der bruch zunächst oft als freiheitsimpuls empfunden werden kann, zeigt sich die eigentliche größe meist erst wiederum in der veränderung der ursprünglichen routine. der protagonist mag als freigeist oder getriebener den erfrischenden farbklecks geben, und er ist stets unabdingbar, die eigentliche entwicklung erfährt aber der antagonist.
improvisation ist nie chaos. chaos ist chaos. und sie hilft, die vorstellung des möglichen auf die vorstellung des vorstellbaren auszubreiten.

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