schreiben und lesen

hier steht lakonisch titel und text. hier im eingabeformular. formular ist vielleicht übertrieben, aber es gibt eben zwei felder, eines für titel und eines für text. sollte ich schon wissen was unter titel einzutragen ist? wenn das hier bestätigt wird, sichtbar wird für andere ist bereits ein titel vorhanden, einer den ich jetzt noch nicht kenne. also das schreiben und das lesen im zusammenspiel. bei manchen zeitungsartikeln lese ich nicht den titel. bei manchen nicht diesen "starter", für den es irgendeinen fachbegriff gibt, der mir jetzt nicht einfällt. alle drei komponenten sollten unabhängig voneinander bestand haben können. bei manchen ist das nicht der fall, das fällt mir dann auf.
jetzt habe ich den titel eingetragen. ist das relevant? nicht der titel, der zeitpunkt? ein theaterstück ist vollständig wenn es aufgeführt wird. nicht wenn es geschrieben wird, nicht wenn es geschrieben wurde, nicht wenn es gelesen wird, nicht wenn es geprobt wird, ja selbst bei der geschlossenen generalprobe ist es noch nicht das was es ist. es wird durch die reflexion im zuschauer. der roman wird gelesen. muss gelesen werden um zum roman zu werden. das gedicht braucht meist das gesprochene wort.
gibt es texte die nicht gelesen werden? die morgenseiten. in der form in der ich sie bei julia cameron kennengelernt habe werden sie nur geschrieben. nicht wieder gelesen. unter verschluss gehalten. selbst hier gibt es natürlich die option sie einmal zu lesen. aber nicht sofort und auch nicht in absehbarer zeit. ist es dann text?
und was ist ein blog der von niemandem gelesen wird? ein text für den die theoretische möglichkeit besteht, von jedem menschen der welt mit zugang zum internet gelesen zu werden. gedanken im ausgestellten aquarium in einer abgeschiedenen abteilung des museums allgemeinplätzlicher kuriositäten.
so etwas wie das auslegen einer angel ohne köder.
luise - 29. Jan, 23:14

Oh, Sie ködern aber nicht schlecht, genauso wie Sie nicht schlecht schreiben.

Der Titel ist das schwerste an einem Text und wird daher erst ganz am Schluss gewählt, wenn man am Ende der Textreise angekommen ist und sieht, wohin es einen verschlagen hat.

Bassing - 30. Jan, 07:25

vielen dank - gefährlich, die komplimente, die an den geheimen eitelkeiten rühren, oder gar frische erwecken ..
der titel kann aber auch schon herumschwirren, sich manchmal schon festklammern und den eigentlichen text überhaupt erst herausfordern, um dann vielleicht als hinweis einer waghalsigen klettertour stehen zu bleiben, während der text gemächlich im gebirgsfluss herunter treibt.
luise - 31. Jan, 10:09

Nicht den Eitelkeiten sollten Komplimente dienen, sondern dem Waghals, dem Mut, der Lust den Weg noch ein Stück weiter zu gehen.

Ich weiss um die Gelegenheiten, in denen der Titel noch vor dem Text entsteht. Was diesem Titel, einer grellen Leuchtschrift gleich, dann folgt, ist eine Überraschungsreise, Ziel unbekannt. Oft staunt man am Ende selbst über das, was dort entstanden ist.

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