gedichte

Montag, 19. November 2007

etwas wie traurigkeit

jeder mensch, also ich
der sich heute fühlt wie am anfang
darf noch einmal atmen
und schauen

also ich, wenn ich schaue
wenn ich rasende worte höre
das wärmende rauschen des eises
mit geschlossenen augen
summen und ticken

mein quantum jetzt
etwas wie traurigkeit

jeder mensch, also ich
der morgen aufstehen wird wie heute
darf noch einmal träumen
und schlucken

also ich, wenn ich schlucke
wenn sich brennende balken stützen
mein mund der sich öffnet und schließt
tonloses knirschen
weiße blüten

mein quantum jetzt
etwas wie traurigkeit

Freitag, 16. März 2007

panik

ständige panik
anmaßende begrifflichkeit
verdinglichung
sprache der verdinglichung

woher rührt
was rührt
wer rührt mich

sehnsucht nach erklärung,
~smodellen
bruch der sprachlinearität
durch syntaktische
überreizung
semantische
verfremdung
desgleichen selbst auch.

beispielssüchtler
verfassungsfreak,
befindlichkeitenreiter
assoziativer namensvetterschimmel
vornamenhalber.

selbst selbst selbst rutscher
des lb LB lebe
lebensuntauglichkeit noch nicht diagnostiziert.
offiziell.
offiziell auch nur ein mensch
mit was -
fehlern
sehnsucht nach individualität
sehnsucht sucht sucht
auch schon da vor jahren, gefühlten.
assoziativer auflösungsbedürftiker.
tik tickel di_tick.

kalte schauer ergreifend.
umher herumkehr.
selbst selbst selbstbeschränker. selbstbedenker
liederschreiber ungesungener.

Montag, 29. Januar 2007

zug umd zug

zug um zug bis nur der filter bleibt
zug um zug bis zum matt


unmittelbarst erhascherstest du mich
da krault die zunge durch den speichel
gurrt das liebchen lieb mich
an den hals
gedichte mich doch einmal ohne tod
liebgurrte es mich

zug um zug gedichte mich
gurrt liebchen mich
gedichte mich
entzwei

kopf fuss und hals und bruste mich
rück hint und haar und arme mich
hand bein und zahn und lippe mich
nas zeh und kinn und knoche mich
herbei

so leicht entodst du mir nicht
reimst reimernste verse
unversehen der unversehrten ferse
schon gefangen
schälkchen
am schlaffitchen gepackt das schneewittchen
halbseidenen halbverstricken reimtumors
entsprungenen dem

hermafrod lächerlst mich hinweg
zug um zug
ade

Freitag, 17. November 2006

der tag des stolpernden gedichts

Früh des Sommertagesgeschehens
Streckt es vorsichtig den linken
Zeh hervor
Blinzelt von A nach B
Und zurück
Und stürzt
Im Nihilistischnaseweisgedanken
Breitseitig zu Boden
Wieder einmal nichts gefunden
Röchelte es noch.

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