Sonntag, 28. Januar 2007

sprache und denken und ich

schreiben und worte. wenn sprache ansich mein fetisch ist, was ist dann die schrift? das selber schreiben. meinem gestörten körper die "niederlegung" abringen? vielleicht ist das nicht-denken einfach die loslösung vom linearen sprachgedanken. vielleicht ist es aber auch mehr. vielleicht sind die bildgedanken zwar weniger linear und dennoch eine barriere zur unmittelbarkeit. ich korrigiere: nicht vielleicht, sogar ziemlich sicher. und dennoch vermag sprache die linearität der zeit zu durchbrechen. rein per definition über die sprache, das sprechen von vergangenheit und zukunft, aber auch als erfahrensschlüssel der die körperfremde existenz, aber nicht nur die, sondern bis hin zu nervenaktionen, über die zeit tragen kann. ein unsatz der nicht mehr korrekturgelesen wird (wurde, und auch jetzt einfach abgetippt wurde). die sprache ist die rebellion gegen die zeit
neben der reflexion von wirklichkeit ist sprache auch zur schaffung von wirklichkeit imstande. die sprachlosigkeit ist entmenschlichung des menschen, da sie ihn in die bedingungslosigkeit der gegenwart zwingt. der freie mensch kann die gegenwart wählen weil er sie erkennt. weil er das spektrum des möglichen zur wirklichkeit verdichtet. und weil für den menschen diese verdichtung zwar nicht weniger bedingungslos aber frei erkannt und also gewählt wurde.
die wirklichkeit aller möglichkeiten wird hierdurch nicht beeinträchtigt. und unbedingt darf festgehalten werden, dass es dort spannend, also lebenswert wird, wo sich zwei erkannte wirklichkeiten überlappen. überschneiden bzw. zu einer werden.

elf tage ...

gestern habe ich also nach elf tagen meine alkohol abstinenz abge-/unterbrochen. schuld war wohl diese familienfeier, die es mir unmöglich machte den angebotenen wein abzulehnen. unmöglich wäre es natürlich nicht gewesen, aber es hätte wohl eine nachfrage gegeben, und ich wäre mit meiner antwort im sand stecken geblieben. sie hätte mich nicht zufrieden gestellt, oder die reaktion auf meine antwort hätte mich verärgert. es war also einfacher, mich mit einem ja, danke zu begnügen, und dann ein glas wirklich guten rotwein zu trinken. und heute kam dann die fortsetzung, wieder in form eines rotweins zum mittagessen. und jetzt ist es also mein bier, mein erstes seit zwölf tagen, und es schmeckt wieder so wie bier schmecken soll.
und irgendwie konnte ich mir auch erklären, warum das jetzt heute in ordnung sei. und ich habe bedenken. und diese bedenken könnten bedeuten, dass ich tatsächlich also abhängig bin, zumindest psychisch, oder das ich mir hier eine sucht suggeriere, was nicht weniger nervig wäre, weil es auf mich ziemlich den gleichen einfluss hat. eine phyische abhängigkeit schließe ich einmal aus, so sind in den letzten tagen keine erheblichen körperlichen reaktionen aufgetreten. abgesehen davon dass ich krank wurde, eine erkältung die sich aber sehr leicht auch anders erklären lässt. tatsächlich hatte ich aber ganz im gegenteil das gefühl einer ungewohnten klarheit. speziell abends. auch wenn sich mein alkoholkonsum ohnehin schon stark reduziert hatte, ich also nicht mehr das gefühl eines rausches hatte, auch nicht in abgeschwächter form, nein überhaupt nicht, und dennoch gab es da in diesen knapp zwei wochen eine veränderung.
dieses bier jetzt ist kühl und herb. und mir fielen noch eine attribute ein, die es als wahrhaften genuss begreiflich machen könnten

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