braindump

Samstag, 26. April 2008

allein sein

dass das so schwer ist
allein zu sein
weil da immer noch einer ist
in mir
den ich nicht kennen will

einer der laut wird
wenn sonst niemand da ist

Dienstag, 25. März 2008

seele zu verkaufen

vom unbändigen drang man selbst bleiben zu wollen.

mein unbändiger drang ich selbst bleiben zu wollen treibt die seltamsten blüten.
ich mache fehler. nicht einmal, immer wieder. ich mache immer wieder die selben fehler wenn mich jemand anderer darauf hinweist, darauf wartend irgendwann selbst darauf zu kommen das es wirklich falsch ist. auf das begreifen wartend.
immer bemüht mich selbst hinters licht zu führen.

die kontinuität des ichs - wie lange kann das gut gehen, ohne zu wissen wer man selbst ist.

ich mache fehler, deren konsequenzen mich selbst schmerzen. ich will nicht einfach so dahin tingeln - ich bin korrupt aber ich will mich nicht von meinem guten gewissen korrumpieren lassen.

dann und wann merke ich, dass sich meine meinung geändert hat der denkende mensch ändert seine meinung und dann? es macht mir angst.

das leben, das jetzige, verdient es, als einziges gelebt zu werden.

Mittwoch, 19. März 2008

aktualität

ist es mein persönliches dilemma, wenn ich im internet verstärkt darauf achte, von _wann_ die inhalte sind, die ich da präsentiert bekomme?

unmittelbarer anlass: auf dem ard-festival kanal lief eine folge von >>Newcomer<<. schon zwischendurch wunderte ich mich einmal, warum da termine von 2006 beworben wurden. aber gut, dachte ich mir, mag sein, dass auf solch exotischen kanälen wiedeholungen laufen, sehen wir doch einmal im internet nach, was sich hier so tut -
der letzte eintrag unter "news" ist vom 27.5.2007. zugegeben, das ist noch kein ganzes jahr her, auf lebenszeit gerechnet - je nachdem welcher abschnitt gerade herangezogen wird - vielleicht ein katzensprung, aber "im internet" und unter dem begriff "news" hinterlässt das bei mir einen schalen nachgeschmack.
interessanterweise ist der letzte eintrag im gästebuch vom 10.3.2008 - diese seite wird schon besucht (nicht nur von mir^) - aber gibt es auch jemanden, der sie wartet ..

das ist ja jetzt alles noch kein wirkliches problem - warum beschäftigt mich das? insbesondere wenn es um ideen, projekte geht, die mich ansprechen, empfinde ich soetwas irgendwie als liebloses zugrunde gehen lassen. ich vermisse die konsequenz, auch einmal zu sagen: gut, das war eine schöne zeit - ihr könnt gerne noch eure kommentare hinterlassen, aber hier gibt's in nächster zeit nichts neues.

abgesehen von technischen neuerungen, sieht in der digitalen welt stets alles aus wie am ersten tag. die "natürlichen abnützungserscheinungen" erschließen sich hier erst im detail.

ich würde mir ein firefox-plugin wünschen, das mir zum beispiel bei älteren seite über angerissene ecken, vergilbten hintergrund oder was auch immer, unmittelbar vermittelt, womit ich es zu tun habe. ich habe ja kein problem damit, ich archiven zu stöbern, nur, ich wüsste es gerne.

und ja, natürlich, auch ich habe einige untote über die weiten der datenwüste verstreut - ..

Samstag, 19. Januar 2008

von Wegen - den einen und den anderen

wie ist das gleich? jeder muss seinen eigenen weg gehen.
woran aber erkenne ich meinen weg?
mein vater hat mir einmal gesagt (ja ein paar sätze erinnere ich wohl, hoffentlich nicht ganz verkehrt) "es ist egal was du machst, solange du es begründen kannst"
das schöne und schreckliche an solchen lebensweisheiten ist wohl, dass sie immer anders verstanden werden als sie gemeint sind. gerade dieser satz wurde von mir verstanden aus dem kontext, dass mir mein vater als rationale instanz erschien - die "begründung" die eingefordert wurde war somit für mich unmittelbar mit "erklärung" gleichzusetzen. erklärung im sinne einer stringenten kausalitätenkette, die dabei, wo die wahl bleibt, stets gewisse prinzipien berücksichtigt. (rationaler humanismus vielleicht, auch wenn ich mit diesem begriff noch nicht viel anzufangen wusste).
jedenfalls - jedenfalls. es heutiger sicht hat sich, ausgelöst durch diese aussage, eine prämisse gefestigt, die da lauten könnte: es ist vielleicht nicht der weg, den bis jetzt alle gegangen sind, aber es ist doch zumindest ein weg, der für viele, wenn nicht alle, empfehlenswert wäre.
die ungeheure arroganz die in einem solchen ansatz liegt, war mir lange nicht bewusst.
darüber wie dieser satz gemeint war kann ich nur spekulationen anstellen. ich vermute aber doch, die intention war eine andere, als das ergebnis, das sich in mir umgesetzt hat.

und der eigene weg? wenn also der eigene weg unter umständen nicht der beste für alle anderen ist, ist das nicht wieder eine spezielle überheblichkeit?

entweder es entscheidet das was wir sind über das was wir tun, oder das was wir tun entscheidet was wir sind.
eigentlich halte ich die aussagen für austauschbar, beide setzen aber, im sinne des "weges" eine sicherheit voraus, und je nach aktueller stimmungslage scheint manchmal die entscheidung was zu tun ist einfacher, oder auch die identifikation wer ich denn sei.
wenn aber beides unklar ist, dann schwimmt man einfach umher, lässt sich mal von dem leiten, was man gerne wäre, dann wieder von dem, was gerade einfacher ist zu-tun.

sind der maßstab letztlich doch die anderen? egal ob sie den weg vorgetrampelt haben, oder ihn nachhecheln? und vielleicht sind doch auch die anderen einfach die, die einen gerne als abschreckendes beispiel heranziehen. diesbezüglich möchte ich noch kein urteil fällen, möchte ich sagen. hier nicht, und dort nicht, und da nicht. wo also dann?

ich bleibe doch in der luft hängen für heute -
- aber das ist schon in ordnung so

Donnerstag, 15. November 2007

ver versuch

woher stammt die vorsilbe ver wie sie auch im versuch im versuchen auftritt?

als nicht-sprachwissenschaftler, oder einer mit unzureichender allgemeinbildung kann ich leider nur raten. und wörter sammeln. vertun, versprechen, vertrauen, versagen, verneinen, vergessen, verantworten, verallgemeinern. für gefällt mir ganz gut. für-tun, für-sprechen, für-sagen, für-.. seltsam vielschichtig, und besonders gut gefällt mir ja das paar versprechen und versagen.

der versuch allerdings ist für mich die eintrittspforte in die niederungen meines verhaltens. auf den ersten blick erscheint ein versuch anständig - er gibt nicht vor mehr zu sein, er gibt das zugeständnis, dass er auf fehlschlagen kann. er scheint wie gemacht, sich am scheitern zu versuchen. nur das ist ein irrtum. das wirkliche scheitern, tritt ja erst dort auf, wo es unerwartet kommt. überall sonst ist es vorgetäuscht. der versuch vermittelt sicherheit, weil jedes ergebnis als erfolg gewertet werden darf - er scheint scheitern zuzulassen, tatsächlich wird aber die möglichkeit zu scheitern einem anderen bereich aufgelastet, nämlich allem was außerhalb des versuchs stattfindet.

das prinzip versuch kann dadurch beängstigend werden, da ein fehlschlag ja stets trotzdem im bereich des möglichen liegt.

der versuch entkoppelt das subjekt von der tat. in der reflektierten form resultiert das in unverantwortlichkeit - da das potential eines fehlschlags in den bereich der unvorstellbarkeit gedrängt wird. das unvorstellbare kann nicht verantwortet werden.

weiter im text. freiheit entsteht aber erst dort, wo mögliche konsequenzen bekannt sind.

Sonntag, 11. November 2007

erster schnee

oder etwas ähnliches befindet sich im garten.

angst vor dem tod bedeutet angst vor dem leben zu haben. wenn ich nach langem hadern und innerlichem herumschieben von argumenten auf eine solche oder ähnliche trivialität komme kränkt mich das, und alles gedachte wird mit dem attribut postpubertäre spinnerei weggespült.
ich suche nach argumenten, warum ich meinen job hinschmeißen soll - dazu mischt sich der gedanke, warum ich dafür überhaupt argumente brauchen sollte. es gibt das einfache argument, das es mich nervt. nur dass das ein symptom ist und wenn ich irgendetwas davon haben will, sollte ich wohl herausfinden warum das so ist, um nicht sofort wieder in der gleichen situation zu landen.
es gibt zwei ausgedehnte konstrukte, mit denen ich mir meinen zustand erklären kann: der job kam durch vermittlung durch meinen vater zustande, und im moment hänge ich mehr denn je als sohn darin. dazu kommt eine längere familiengeschichte wo irgendwo vorkommt, dass ich es bis jetzt nicht wirklich geschafft habe, mich aus meinem elternhaus ausreichend zu lösen. (ohne dass das jetzt eine wahnsinnig innige beziehung wäre). ein wenig die abgedroschene variante, der vater der nie voller vater war, die mutter, die es nicht geschafft hat, daraus die konsequenzen zu ziehen, die geschwister, die aus meiner sicht wohl mehr darunter gelitten hatten als ich, die ältere die die distanzierung geschafft hat, die jüngere, die mit allem möglichen scheiß versucht hat die aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, ich also der vernünftige blabla ich werde weinerlich. also die übertragung der ungeklärten beziehung zum vater auf den job.
konstrukt zwei, die moralinsaure erklärung: die arbeit stellt keinen meiner ansprüche an mich, also daran was ich tun möchte, zufrieden. profit aus der arbeit ziehe ich, in form des gehalts, gewissermaßen der chef, weil er mir wohl hoffentlich weniger zahlt, als er dafür bekommt, und ein kundenkreis, der, mit vielleicht einer ausnahme, obgleich natürlich im rechstaatlich legitimierten rahmen angesiedelt, für mich jedlicher gemeinnützigkeit entbehrt. da ist der finanzsektor und der personalentwicklungs/beratungsbereich. nach meinem empfinden ist in beiden dieser bereiche profitmaximierung oberste maxime und das was ich mache wird obendrein noch letztlich mit genau diesem argument propagiert.
aber natürlich ist das hirnwichserei. die klassischen gedankengänge eines selbstmitleidigen mitläufers. vorallem wenn eben solche gedanken in oben angeführtem satz mündet. denn natürlich ist es so, dass mir die kündigungsgedanken auch und vorallem dann kommen, wenn es in der arbeit nicht so gut läuft, das heißt wenn ich scheiße gebaut habe - termine verschlampt, informationen nicht ausreichend kommuniziert habe. irgendwie immer dann, wenn ich quasi das gefühlt habe, jetzt könnte es dann doch einmal passieren, dass ich gefeuert werde. als wollte ich dem einfach zuvor kommen.
aber da beißt sich dann die katze in den schwanz - irgendwie scheine ich das provozieren zu wollen. da macht sich ein selbstzerstörerisches verhalten platz, vor dem ich dann wieder angst habe. so eine form von kommunikation zwischen unterbewusstem und dem was ich an freiem willen zu haben vermeine.
und eben dann wenn ich da angelangt bin in meiner gedankenwelt, erscheint es wieder als klar ausgedachte beschäftigungstherapie. faulheit.
schließlich gibt es ja schon ein paar argumente für diesen job. er ist nicht schlecht bezahlt. er ist nicht unbedingt eintönig. es gäbe eine ganze reihe von optionen wie ich defakto aufsteigen könnte, oder meine position noch weiter ausbauen. das arbeitsklima ist gut. es ist nicht so das ich waffen produzieren würde, es ist bloß software.
und den job in dem ich mich wohler fühlen würde, müsste ich ja auch erst finden - auch wenn ich gerade das gefühl habe, das könnte beinahe jeder beliebige sein.
und obendrein lebe ich ja nicht allein - da gibt es eine frau, da gibt es zwei kinder. das ist nicht die situation in der man leichtfertig die selbstfindung startet, insbesondere im zusammenspiel mit erklärungsmodell #1.
weiters käme es der firma speziell ungelegen wenn ich gerade jetzt gehen würde. und das gefühl, wenn ich meine ganze unzufriedenheit auf meine arbeitsituation abschiebe mache ich es mir vielleicht zu einfach.

also suche ich nach argumenten und zu jedem argument fällt mir ein gegenargument ein. und dazu bin ich ohnehin gegner von plus-minus-listen (das ich die von meinem vater kenne ist wohl naheliegend) - auch mit dem argument, dass sie ja subjektiv priorisiert werden können bleibt an ihnen immer noch ein abgestandener beigeschmack, der begriff unangemessener simplifizierung hängen. ihr einsatz erfordert klarheit über die frage was will ich.

letzlich kann ich nicht wissen, was passieren wird, wenn ich diesen schritt setze. warum bin ich so gelähmt? warum sage ich nicht einfach, so das wars? warum leite ich jetzt meine energie auf diese fragen um, anstatt einfach etwas zu tun?

ich bin genervt. von mir.

Donnerstag, 1. November 2007

ausgereizt

in regelmäßigen abständen bekomme ich das gefühl ich dürfe die augen nicht mehr öffnen. schlafen ist da keine option, weil nach dem schlafen ja aufgestanden werden muss. und dieses aufstehen ist doch auch wieder mit sehen verbunden und das schlafen ist dann nur ein herauszögern dessen, dass ich am nächsten tag wieder stunden damit zubringe mir diesen zustand ausreichend vertraut zu machen bis ich wieder vor der verzweiflung stehe und dann ist es wieder zeit zum schlafen.
das geht bis etwas von außen mich rausreißt, ablenkt. dann geht es wieder einige zeit. und da ist schon der gedanke dabei, es wäre jetzt behoben, oder erkannt, was immer es war. gefahr erkannt gefahr gebannt. und ich möchte mich nicht weinerlich anhören - vorallem auch weil doch depression eine wirkliche krankheit ist, und ich fühle mich nicht wirklich krank. ich möchte mir nicht anmaßen krank zu sein. das liegt in meiner verantwortung mich da wieder raus zu holen. ich stehe eben mit der zigarette draußen und starre auf den boden. ich höre das papier knistern. ich sehe vorher ein bisschen fern. ich bin müde, wie gestern auch schon, wie die letzten tage. wenn ich die augen schließe kippe ich fast unmittelbar weg aber das will ich nicht.
es kotzt mich an, dass ich das gefühl habe, die allgemeine erwartung an das leben würde darauf hingetrimmt das maximum herauszuholen. alles so gut wie möglich. so intensiv wie möglich. es kotzt mich an, dass ich diese erwartung so verinnerlicht habe. es kotzt mich so an, dass ich bei jedem werbespruch der diese töne anschlägt ein wenig mehr zu stein werde. in tagen wie diesen zumindest. es kotzt mich an, dass ich das hier schreibe, ins nichts, und mir alle möglichen gedanken mache ob das was da an worten herauskommt irgendetwas mit dem zu tun hat was ich empfinde. oder ob es einfach nur hirnwichserei ist, die gut tut im moment - am nächsten tag wieder vergessen sein will. ich sage mir es ist besser als all das nur zu denken aber ich weiß nicht ob es in gedanken nicht anders wäre. aufgeschrieben ist immer alles als gedacht. wenn sich mein linker kleiner finger beim schreiben abspreizt, dann passiert das nur beim schreiben, nicht beim denken. oder wenn es beim denken passiert, dann fällt es mir anders auf. und es führt zu anderen gedanken als wenn ich feststelle das ich auf einmal über meinen abgespreizten kleinen finger an der linken hand schreibe.
es ist etwas da - bei mir in mir das mich nicht alles schreiben lässt und natürlich die frage entstehen lässt ob das richtig ist. richtig. richtig wenn richtig heißt alles bis zum maximum auszureizen, dann ist das nicht richtig. weil dazu gehörte auch das unerwünschte sobald es festgestellt wird bis zum ende - unvollständig bleibt so ein satz auch gerne einmal.
wenn ich über einen alten schulkollegen höre, dass er quasi völlig kaputt ist - mit drogen, paranoia und das dahin geht, dass da einfach nichts mehr geht. keine kommunikation. in gedanken fühle ich mich dem manchmal nur durch eine handbreit getrennt. zufall. da bekomme ich zum einen angst und zum anderen das gefühl, vielleicht wäre das die einzige möglichkeit selbst an meine grenzen vorzudringen - nicht die drogen oder die paranoia, die absolute entfremdung die darin mündet, dass tatsächlich nicht mehr für das zu nehmen, als das es aufgezwungen scheint sondern so wie ich es selbst zu sehen vermeine - und wenn ich diese möglichkeit bis jetzt nicht ergriffen habe so kann das auch nicht mehr passieren, weil ich schon zu sehr in diesem allerweltsleben festhänge.
so etwas wie ein absurder neid auf den untergang. dann muss ich mir selber vor augen führen wie feig ich bin. um das etwas zu entspannen. und was passiert, wenn man sich feige in den untergang hineinschwindelt? ist es das was ich hier praktiziere? ich möchte nicht allen die mich kennen immer und immer wieder mit dem selben gejammere kommen. das ist doch erbärmlich. ich bin doch nicht dumm. ich begreife doch selbst, dass das so nicht geht. warum kann ich das nicht in einklang bringen mit meinem empfinden von der existenz?
ich muss mir dann sagen es ist das es ist. und manchmal beruhigt mich soetwas ein wenig und manchmal macht es erst wieder zornig.

Donnerstag, 27. September 2007

angemessenheit - form follows function

welche form ist angemessen. angemessen an den umstand im loslassen, auswerfen erst die substanz des ausgeworfenen zu erkennen?
wie lässt sich form follows function umsetzen, wenn die funktion noch flirrt?
ich würde meinen form y := form(function x) ist surjektiv (wenn ich das jetzt nicht vertausche, verstehen kann ich es zu dieser uhrzeit nicht mehr). gemeint ist: es gibt wohl zu jeder funktion eine form, es kann aber eine form zu mehr als einer funktion passen.
wenn ich mich also von der form führen lasse, dann ist die funktion noch durch etwas anderes bestimmt, und dieses andere ist, wenn ich mich, also mein bewusstsein, nur auf die form stürze, auf einer anderen ebene. entweder in mir/aus mir heraus oder auch als resultat unmittelbarer äußerer einflüsse.
woher kommt aber der wunsch mit der form zu beginnen? aus mangel an notwendigkeit einer funktion? das drama des wohlstandseinerleis? oder scham tatsächliche notwendigkeiten bewusst zu thematisieren? oder eine kombination; marginalisierung tatsächlicher notwendigkeiten zu nicht zu verhindernden, wenngleich beschämend nichtigen begleiterscheinungen dessen, das ich dem 'wahren' einfach aus dem weg gehe?

der unsägliche wunsch jede veränderung auch selbst bewusst herbei zu führen.
(und wenn es nur die wende zum affektiven ist - hier stets klare grenzen setzen und auch verschieben können).

Mittwoch, 26. September 2007

innenleben

das sich mein kopf manchmal so anfühlt wie mein bauch in früheren tagen, verkatert dem vollrausch nachhängend - momente in denen das wort auspumpen wie erlösung klingt - das ich das was da in sätzen herumschwirrt auswinden möchte. ich will das raus. ich will dieses denken in überschriften nicht mehr - deren absatz, geschichte, was auch immer da folgen könnte sich einfach verwurstet und nicht mehr artikulieren kann weil es nach dem dritten laut schon in der nächsten plakation landet.
und konsequenz im denken will ich nicht. das scheint so verbraucht und abgelutscht wie eben diese phrase ausgelutscht. ich will doch da nur einfach ein wort an das andere reihen und hoffen und warten und horchen aber vor jeden laut schiebt sich ein gefühl das sagt stopp hier nicht weiter versuchs doch mal da drüben, das war doch schon mal da, das war doch schon mal da, das war doch schon mal da .. ich könnte stundenlang so weitermachen
ist das ein wenig humoresk was ich hier in mich hineinnuschele - ja sag du mir, kling klang - das ging herum. jeder konsequente gedankengang wurde doch schon gegangen - so viele kann es da doch nicht geben, und wenn einer sagt - gozzi wenn ich nicht irre - es gäbe 36 - wenn ich nicht irre - dramatische szenen, und schiller glaubt das nicht und goethe stellt nachher fest dass es schiller nicht einmal auf 36 gebracht hat - dann lese ich das und merke mir so etwas aus irgendeinem grund - oder merke es mir nicht aber bringe etwas in der form nieder. niederkunft. es sind da doch noch andere themen die hier und heute - ach scheiß doch auf die nachrichten. wenn ich den nachrichten einlass gewähre muss ich zumachen oder schlafengehen und ja meine träume vergessen.
oder ich mache eben zu und zack bin ich auf einer schön abstrakten ebene und finde auf einmal geld doch ganz gut und sparen ist doch super und dann ist es aber schon der gedanke daran der mich wieder fragen lässt: was lässt mich so denken? was lässt mich so denken wie ich denke, sind es einfach kleine erinnerungsfragmente an erziehung, an erlerntes - ich, mein denken produkt meiner sozialen erinnerung. und die wortwiederholung kann mir jetzt genauso gestohlen bleiben wie orthographie und interpunktion schon die ganze zeit dieses berichts. klassischer braindump wie ich finde. und trotzdem dazwischen irgendetwas wie: ja aber das bin doch ich. "das gesicht eines träumers vor den mauern der welt" oder so war das doch bei bukowski.
und das jetzt hier aber schon der beweis meiner egomanie - auch nur verwendet weil eben schon, dieses wort. da möchte ich doch geliebhätschelt werden für meine offenheit - das würde ich doch schon fast buchstabieren wenn es nicht ohnehin geschrieben wäre - gnadenlose. also die offenheit.
neinnein. der sommer ist vorbei und ich wieder da angelangt wo ich spüre ich müsste kraft und kreativität, nein dieses wort mag ich nicht, irgendwie zur union bringen - ich gleichschritt marschieren, tirili .. und da pfeifen die treuen mannen inneren tatendranges. aber ich rumpfe in den niederungen ausgedachter wortwüsten umher. wüst. "wild zuckt ein blitz, in fahlem lichte steht ein turm" das ist noch was. bis zum schluss. "zwei füße zucken in der glut".
gesteh! es geht dir doch um anerkennung
ein kleines bisschen. ist das nicht billig, einfach nur versatzstücke versetzen und verstellen und zusammenschweißen und dann sagen: das bin ich. "hier bin ich, hier bin ich, vor den mauern des ankerui" sicher falsch geschrieben - um so besser.
nein das will jetzt nicht mehr weiter.

variationen

"meine egomanie ist unvergleichlich" dachte er.
in diesem verlegenen grinsen lag seine ganze einsamkeit.
nicht was so einsam ist wie ein verlegenes grinsen.
die einsamkeit die er in selbstsüchtiger weise für sich allein beanspruchte.
die einsamkeit der verzweiflung die er selbstsüchtig für sich allein beanspruchte.

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